Kohärenz ist im allgemeinen Sprachgebrauch eher ein unbekanntes Wort. Je nachdem, ob es in der Physik, Psychologie, Medizin oder Wissenschaftstheorie verwendet wird, hat es unterschiedliche Bedeutungen. Man könnte es ganz allgemein mit innerer und äußerer Ordnung von Systemen umschreiben. Aufmerksamkeit bekam das Wort auch im Zusammenhang mit Forschungsergebnissen am Institute for Heartmath in den USA, das ich vor einigen Jahren besuchte. Es konnte nämlich nachgewiesen werden, daß es einen engen Zusammenhang zwischen emotionalem Zustand, der messbaren Kurve der Herzratenvariabilität und der Ordnung und Frequenz der Gehirnwellen gibt. Das hat einige gravierende Bedeutungen: Erstens zeigt es, daß Gefühle tatsächlich im Herzraum entstehen und dort auch spürbar sind. Man spricht nicht umsonst vom Herzhirn. Zweitens bringt es eine beruhigende Nachricht: wenn es uns gelingt, Gefühle wie Lebensfreude, innere Freiheit, Ganzheit, inneren Reichtum in uns zu spüren, werden wir wesentlich unabhängiger von äußeren Umständen. Unser Körper und unser Geist entwickeln sich damit in eine positive, geordnete Richtung, ohne dass wir darauf warten müssen, daß wir von außen etwas bekommen. Es ist ein schrittweiser Prozeß, der nur die innere Bereitschaft braucht, sich darauf einzulassen. Aber der Weg ist es meiner Erfahrung nach wert: man wird stärker, intuitiver, fokussierter, gesünder und klarer.